
Falsches Holzbrett und Motivationsposter
Von einem Holzbrett, welches nicht aus Holz ist – von den gemeinsamkeiten kreativer Menschen -von einem Poster für die Motivation und einer schwieriger Blogphase
Hey ihr Lieben
Ich sags euch ganz ehrlich, ich hab ein schlechtes Gewissen…
Einerseits, weil ich gerade nicht sehr aktiv blogge und andererseits, weil ich eure Blogs nicht so fleissig besuche, wie ich es gerne würde.
Und bevor ihr mich noch ganz vergesst, kommt das heutige DIY mit einem persönlichen Statement, warum es gerade so ist wie es nun mal ist.
Also, angefangen hat es mit einer schwierigen, geschäftlichen Situation. Alles was war und wie es abgelaufen ist, ging mir sehr an die Substanz. Ich hab mich gefühlt wie eine Vase, die zerbrochen und wieder zusammengesetzt wurde und die, trotz der sichtbaren Risse, weiter funktionieren musste als wäre nichts gewesen.
In dieser Situation hatte ich keine Lust zu Werkeln oder zu Malen, geschweige denn zu Fotographieren oder zu Schreiben. Ich mochte auch nicht bei anderen Blogs kommentieren oder Mails und Anfragen beantworten. Alles war mir eine Last, jede Kleinigkeit zu gross. Jede kleine Aufgabe wie ein viel zu hoher Berg.
Zu besagtem schlechten Gewissen mischte sich ausserdem die Angst, dass sich diese Situation nicht mehr ändern wird. Dass ich nicht mehr in den Blogger Alltag zurück finde, den Flow nie mehr erleben kann.
Doch der Gedanke, das Bloggen an den Nagel zu hängen, schmerzte trotz jeglicher Demotivation und Resignation.
Doch wie kommt man aus so einer Phase wieder heraus?
Ich möchte vorallem mal wieder den Drang spüren kreativ zu sein. Aber ich möchte nicht immer irgendetwas „müssen“. Ich möchte gern mal wieder Freude an einem Projekt haben und zwar ohne den Druck sofort und sowieso am besten wöchentlich einen tollen Blogpost schreiben zu müssen. Ich weiss gar nicht, wie ich das früher eigentlich geschafft habe…
Dann bin ich per Zufall auf einen Artikel gestossen, welcher 10 gemeinsamkeiten kreativer Menschen beschreibt und ich hab mir diese Zeilen mal herausgeschrieben und sie schliesslich in Photoshop zu einer kleinen Collage zusammengefügt.
Um die Collage hübsch und gut sichtbar in meinem Kreativzimmer zu platzieren, habe ich aus Kartonresten ein Brett gebastelt, welches einen schicken Holzlook aufweist.
Fragt ich bloss nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin, denn irgendwie ist meine Erinnerung daran etwas vernebelt.
So, nach dieser langen Einleitung komme ich nun zum heutigen DIY und falls ihr bis hierhin ausgehalten habt, schafft ihr es vielleicht auch noch ein Stückchen weiter 🙂
MATERIAL FÜR DAS HOLZBRETT
- Karton
- Nassklebeband
- Schneidelineal
- Cutter
- Schneideunterlage
- Kalkfarbe
- Zahnstocher
- Schleifpapier
FALSCHES HOLZBRETT BASTELN
1. Vorbereiten
Überlege dir wie gross dein fertiges Schild sein soll und wie genau du es gestalten möchtest. Meins hat die Masse 50x35cm, besteht aus 7 Längs- und 2 Querstreifen.
2. Schneiden
Am besten benutzt du einen Cutter um Karton zu schneiden. Mit einer Schere wird der Karton eher zusammengequetscht, was nicht besonders schön aussieht. Mit dem Cutter erhälst du saubere, schöne Kanten ohne den Karton zu quetschen. Streiche nur ganz sanft mit dem Cutter über den Karton. Du sollst gar nicht alle Lagen in einem Durchgang durchtrennen. Streiche stattdessen 2-3 mal sanft darüber und du bekommst sauber geschnittene Linien. Eine Schneideunterlage und ein Schneidelineal, welches nicht rutschen kann, leisten hier ebenfalls gute Dienste. Schneide also deine Streifen in den gewünschten Grössen.
Ich habe 7 Längstreifen von je 50x5cm und 2 Querstreifen von 35x5cm zurechtgeschnitten. Die fertige Anordnung erkennst du bereits auf dem Bild unten.
Noch sieht das ja gar nicht nach einem Holzschild aus aber Geduld bitte!
3. Verschönern der Kanten
Wenn du dicken Karton benutzt so wie ich, kannst du mit Nassklebeband die Kanten noch versäubern. Sie sind dann weniger ausgefranst. Ob du das so haben möchtest, bleibt natürlich dir überlassen. Du kannst diesen Schritt natürlich auch auslassen.
Nassklebeband hat zwei Seiten: Eine rauhe und eine glänzende, leicht klebrige. Diese klebrige Seite kannst du nun lediglich mit Wasser auf deinen Karton kleben. Schneide dazu für jede der 4 Kanten ein Stück Nassklebeband zurecht. Dieses soll vorzugsweise auch etwas länger sein als benötigt. Normalerweise würde ich nun das Nassklebeband in der Mitte falten, eine Seite ankleben und den überstehenden Teil auf die andere Seite falten und ebenfalls ankleben. Da ich einen ziemlich dicken Karton verwende, habe ich den Nassklebebandstreifen etwa in einem Drittel gefaltet.
Dieses Drittel mit einem Pinsel und Wasser befeuchtet und wie abgebildet auf eine Seite eines Kartonstreifens geklebt.
Das Nassklebeband nun in der Länge kürzen, dass es genau bündig ist, danach auf die andere Seite falten. Das mittlere Drittel des Streifens kommst so auf meine Kante zu liegen und das letzte Drittel auf die gegenüberliegende Seite.
Das machst du mit allen 4 Seiten und mit allen Kartonstreifen und dann sieht das am Ende so aus wie auf dem Foto unten.
4. Bemalen
Nun musst du dir nur noch überlegen mit welchen Farben du arbeiten willst. Such dir zwei Farben, die zueinander passen, die aber auch einen gewissen Kontrast zueinander haben, damit man auch einen Unterschied erkennen kann. Die Farben sollten sich also nicht zu ähnlich sein.
Ich habe mich für ein helles Blaugrau und ein dunkles Schwarz-Grau entschieden. Dann musst du ausserdem noch entscheiden, welche Farbe du zuerst verwendest. Von dieser wird am Ende weniger zu sehen sein. Die Farbe, die du im zweiten Durchgang verwendest, wird am Ende die dominante Farbe sein.
Bemale also die Kartonstreifen von allen Seiten in der ersten Farbe. Lasse das Ganze gut durchtrocknen und streiche ein zweites Mal darüber, damit die Farbe auch schön deckend wird. Wieder gut trocknen lassen.
Nun kommt die Hauptfarbe. Streiche die Kartontreifen mit der zweiten Farbe. Benutze dann den Zahnstocher um noch in die feuchte Farbe kleine Linien und Kringel einzuritzen. Hierbei kommt die Untergrundfarbe wieder zum Vorschein. Kalkfarbe trocknet recht schnell. Du kannst dir also nicht allzuviel Zeit mit dem Ritzen lassen. Wenn die Farbe getrocknet ist, lässt sie sich nicht so leicht wieder abkratzen.
Wenn nun diese zweite Farbschicht getrocknet ist kannst du noch mit dem Schleifpapier etwas Farbe abschleifen, wodurch natürlich wieder die Untergrundfarbe durchschimmert. Mach das so lange, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist. Ich möchte den Effekt eher dezent haben, also hab ich mich mit Schleifen etwas zurück gehalten.
5. Das Schild zusammenbauen
Die sieben Längstreifen habe ich nun mit Bastelkleber mit den beiden Querstreifen verbunden wodurch das Schild nun seine endgültige Form erhält und schon erstaunlich gut ein echtes Holzschild imitiert.
Die süssen Kakteentöpfen haben mir zum beschweren gedient, bis der Leim gut getrocknet ist.
Und fertig ist das falsche Holzschild.
Mein Motivationsposter passt genau zwischen die beiden Querbalken, wo es lediglich eingesteckt ist und von alleine ganz gut hält. Falls ihr lieber die andere Seite des Brettes verwenden möchtet, könntet ihr da eine kleine Holzklammer aufkleben, mit welcher ihr das Poster befestigen könnt.
Ich weiss noch nicht, ob sich das Poster wirklich bewährt und mir etwas nützen wird. Es ist einfach mal ein Versuch und ich werde sehen, was sich daraus ergibt.
Ich hoffe, ich finde irgendwie in meinen Blog Alltag zurück. Bitte seid mir nicht böse, falls das nicht sofort geschieht und es noch ein Weilchen länger ruhiger bleiben wird bei mir. Ich mach mich mal auf den Weg und hoffe, ich komme dem Ziel wieder näher.
Und bis dahin wünsche ich euch viel Kreativität, Motivation und Freude in eurem Privat- sowie Bloggerleben!
Der Beitrag hüpft zu folgenden Linkparties:
10 Kommentare
Insel der Stille
Liebe Nadia,
ganz wunderbar, sein selbst gebautes „Holzbrett“, das mir ausgesprochen gut gefällt.
Was die Kreativität betrifft: Manchmal tut einfach eine kleine Pause gut. Denn Ideen kann man nicht erzwingen und kommen leider nicht per Knopfdruck. Druck – woher auch immer – bringt meist das Gegenteil.
Somit wünsche ich Dir ein gutes Durchschnaufen, wunderbare Momente und allerhand Schönes, damit Dich die Kreativität bald wieder beflügelt 😉
Herzliche Grüße,
Sabine
deschda
Liebe Sabine, vielen Dank für deine lieben, aufmunternden Worte! Das tut gut 🙂 Herzliche und sonnige Grüsse, Nadia
Nicole
Wie cool ist das denn bitte.
Sieht täuschend echt aus. Danke für den Tipp.
ganz liebe Grüße
Nicole
deschda
Vielen Dank liebe Nicole! Freut mich sehr, dass es dir gefällt! Alles Liebe, Nadia
piranhaprinzessin
Liebe Nadia,
das Problem, das du beschreibst, kenne ich auch. Lass dich nicht durch den Blog auch noch stressen, manchmal muss das eben hintanstehen, und dann hat man wieder genug Zeit und Kraft (und Kreativität), um daran weiterzuarbeiten. Ich hoffe, dass die berufliche Situation sich gebessert hat und du dich wieder wohler fühlst, denn das ist das wichtigste.
Und natürlich freue ich mich immer über neue Posts von dir (wie zB über diesen, was für eine tolle und kreative Idee!), aber ich warte auch gerne 😉
Liebe Grüße
Nathalie
deschda
Liebe Nathalie, vielen Dank auch dir für deine lieben und aufmunternden Worte! Ja, die Situation hat sich unterdessen gebessert und mir gehts im Geschäft auch wieder gut. Ich hatte nur erwartet, dass es mit dem Kreativsein und Bloggen automatisch auch wieder klappt und es hat mich geärgert, dass es nicht so war. Aber vielleicht fehlt es einfach noch an der Kraft und der Lockerheit. Und der Druck, den ich mir mache, hilft sicher auch nicht. Also „Ommmm“… Ganz liebe Grüsse, Nadia
Mareike
Liebe Nadia,
das persönliche Rückschläge die Kreativität blockieren, kenne ich auch. Und wenn dann auch noch das schlechte Gewissen das Bloggen zur Qual werden lässt, ist es umso schlimmer. Ich habe meistens schon vier bis fünf Beiträge vorgeschrieben. Sollte ich zeitlich mal ausfallen, kann ich dennoch was veröffentlichen. Oder wenn ich beruflich sehr eingespannt bin. Dann gibt es nur einmal die Woche etwas zu lesen und ich muss vielleicht einen ganzen Monat nichts dafür machen.
Diesen Puffer kannst Du natürlich nur in guten Zeiten aufbauen.
LG Mareike
deschda
Liebe Mareike, wau 5 Vorgeschriebene Beiträge! Das ist ja klasse! Das ist natürlich eine tolle Reserve. Im Idealfall hatte ich vielleicht mal 2 Beiträge in Reserve, aber die sind natürlich in so einer Situation dann Ratzfatz weg und eine neue Reserve aufzubauen aus dem Nichts ist gar nicht so einfach, wie ich jetzt merke.
Vielen Dank fürs Vorbeischauen und ganz liebe Grüsse, Nadia
Frau Sonnenburg
Diese Phasen hat sicher jeder einmal – ein Blog sollte aber Freude machen und keinen Druck erzeugen. Druck verstopft nur die kreativen Kanäle.
Das Gefühl der „Zersprungenen Vase“ kenne ich aus eigener Erfahrung, geschäftlich stecken wir offenbar in ähnlichen Situationen – bei mir äußerd sich das allerdings in extrem erhöhter Kreativer Arbeit. So sind wir alle verschieden!
Dein Motivationsplakat ist wunderbar – darf ich mir das klauen für mein Büro?
Kopf hoch und liebe Grüße,
Sandra
deschda
Liebe Sandra
Ach, das ist toll, dass du deine schwierige geschäftliche Situation in deiner Kreativität ausleben und kompensieren kannst. So rum wär mir das auch lieber, aber wie du sagst, wir sind nun mal alle verschieden. Klar, kannst du das Motivationsplakat verwenden. Ich schicke die das File noch in etwas besserer Auflösung 🙂
Vielen Dank für deinen Besuch und ich hoffe, bei dir im Büro wird es wieder entspannter! Ganz liebe Grüsse, Nadia