Blogserie 2/8 – Die Fasnachtsdeko
In diesem Beitrag meiner Dekoserie geht es um die Fasnachtsdeko, welche so richtig bunt und fröhlich daherkommt. Neben ein bisschen Basler Kulturgut findest du hier auch zwei einfache „Räppli“ (Konfetti) DIY Projekte, die einfach nachzumachen und garantiert ein Hingucker sind. Auch eine Schablone zum Ausdrucken ist mit dabei.
In dieser Blogsserie geht es um die saisonale Dekoration einer Basler Tanzschule, in welcher ich einerseits als Tanzlehrerin Leute übers Parkett jage und andererseits als CDO („Chief Decoration Officer“) die Räumlichkeiten aufhübsche. Es geht dabei um die Herausforderung beim Dekorieren von grossen Räumlichkeiten, sowie um einfache Bastelideen und manchmal auch ein paar lustigen Anekdoten aus der Tanzschule.
Fröhlich und bunt geht es weiter hier auf dem Blog, denn bald sind sind sie wieder da, „di drey scheenschte Täg“. So mancher „Bebbi“ freut sich ja schon das ganze Jahr auf diese drei speziellen Tage. Die Rede ist von der Basler Fasnacht, welche stets an einem Montag, dem „Fasnachtsmäntig“ beginnt und die Stadt für drei Tage in den Ausnahmezustand versetzt.
Ja meine Lieben, heut gibts ein bisschen Kultur – Basler Kultur genaugenommen.
Mir ist natürlich klar, dass die meisten meiner Leser keine „Bebbis“ sind (ich auch nicht by the way…) und darum gibt es heute ein klein wenig baseldeutsches Fasnachtsvokabular auf die Nase gedrückt.
Bitzeli Kultur
BASELDYTSCH | BASELDEUTSCH |
Räppli | Konfetti |
Fasnacht | Fastnacht, Fasching |
Zeedel | Handzettel mit satirischen Fersen |
Di drey scheenschte Tääg | Die drei schönsten Tage |
Fasnachtsmäntig | Fasnachtsmontag |
Fyyrtig | Feiertag |
Bebbi | Basler/Baslerin |
Nach dr Fasnacht isch vor dr Fasnacht | Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht |
Blaggedde | Anstecknadel mit dem aktuellen Motto |
Cortège | Umzug |
Die Fasnachtsdeko ist jedes Jahr ziemlich ähnlich und eins ist sie immer: bunt, bunt und nochmals bunt.
Im Materiallager gibt es verschiedene Tischläufer und Tischsets. Manche davon stehen in so grosser Anzahl zur Verfügung, so dass sie für alle Tische der Tanzschule reichen.
Andere gibt es nicht in ausreichender Stückzahl. Diese Unikate kann ich eigentlich nur für die Fasnachtsdeko verwenden. Da wird nämlich wild gemischt und alles was die Schränke an bunten Stoffen hergeben, kommt auf die Tische.
Die Fasnachtsdeko muss weder akurat und auf jedem Tisch gleich aussehen. Nein, sie darf knallen und ein bisschen verrückt sein.
Die drey scheenschte Tääg dauern in der Tanzschule natürlich etwas länger als nur 3 Tage, denn ich würde mir bestimmt nicht die Mühe machen, nur für so einen kurzen Zeitraum zu dekorieren.
Und wie es hier so schön heisst: Nach dr Fasnacht isch vor dr Fasnacht. In dem Sinne darf es also gern ein wenig länger bunt sein.
Abgesehen von den bunten Tischsets und den typischen Luftschlangen stelle ich euch zwei fröhlich-bunte Bastelideen vor und beide haben etwas mit „Räppli“ zu tun.
Auch wenn ich im Kanton Aargau mit dem Wort „Konfetti“ gross geworden bin, so gedenke ich doch die kleinen Papierschnipsel in diesem Beitrag konsequent „Räppli“ zu nennen, da sich sonst so manchem „Bebbi“ die Haare im Nacken aufstellen würden.
Zugegeben, ich lass mir manchmal den Spass nicht nehmen und sage das böse Wort gern mal als kleine Provokation….
Jedoch, falls ihr jemals die Basler Fasnacht besuchen solltet, sei euch davon abgeraten das Wort „Konfetti“ zu benutzen, denn sonst bekommt ihr mit grosser Wahrscheinlichkeit eine Handvoll derselben in die Kleidung gestopft. Dasselbe kann auch passieren, wenn man sich ohne Blaggedde an den Cortège getraut. Da versteht der Bebbi nämlich keinen Spass!
1. DIY: RIESENRÄPPLI
Die überdimensional grossen Räppli habe ich schon vor 2 oder 3 Jahren gebastelt und nehme sie seither immer gerne hervor. Ich kann sie an die Wände kleben wo sie sich besonders gut machen und den Räumlichkeiten einen tollen Charme verleihen.
In Bastelshops findet ihr bereits kreisförmig zugeschnittenes Papier, meins hat einen Durchmesser von 15cm. Die eine Hälfte könnt ihr direkt so lassen, die andere Hälfte bekommt die typische Kreuzform. Dafür erstellt ihr euch entweder selber eine Vorlage oder druckt euch die Räppli Vorlage direkt aus.
Mit dieser Vorlage könnt ihr euch sowohl die runden, als auch die kreuzförmigen Räppli in zueinander passender Grösse aus beliebigem Papier zuschneiden.
Wenn ihr bereits kreisrundes Bastelpapier zur Hand habt, könnt ihr euch daraus ganz einfach selbst die passende Vorlage erstellen.
Mit einem Lineal/Geodreieck auf einem Stück Karton ein Kreuz einzeichnen und anschliessend mit dem Zirkel einen Kreis in der Grösse der runden Papierstücke markieren und ausschneiden. Haben die Papierstücke – wie bei mir – einen Durchmesser von 15cm, stelle die Hälfte davon als Radius in deinem Zirkel ein und zeichne den Kreis ein.
Danach den Radius etwas verkleinern (z.B. von 7.5 cm auf 5cm). An den 4 Bleistift Linien orientieren und die Zirkelspitze jeweils etwas ausserhalb des Kreises (ca. 1.5cm von der Kante weg) einstecken und einen weiteren Kreis einzeichnen, der nun den ersten anschneidet.
Das wiederholt man an allen 4 Seiten. Je nach Radius und Distanz variiert die Form leicht.
Probiert einfach aus wie euch die Form am besten gefällt. Das macht ihr insgesamt vier mal, schneidet den Überschuss weg und schon habt ihr eure Vorlage und könnt eure Räppli zurecht schneiden.
2. DIY: TRANSPARENTE RÄPPLI TISCHSETS
Die Idee mit den transparenten Tischsets ist mir in diesem Jahr super spontan und kurzfristig eingefallen, so dass ich mich ziemlich ranhalten musste um rechtzeitig damit fertig zu werden.
Ich wollte ja immer gerne richtige Räppli auf den Tischen haben, doch an einem öffentlichen Ort wie einer Tanzschule ist es nicht unbedingt eine sinnvolle Idee lose Räppli offen auf dem Tisch zu verteilen.
Ihr könnt euch ja denken, was die Konsequenzen wären… Auf den Tischen würde die bunten Papierschnipsel jedenfalls nicht lange liegen bleiben und irgend ein armer Mensch darf dann wieder Ordnung schaffen. Ne, das muss nicht sein.
Also habe ich über einen Weg nachgedacht die Räppli quasi „kindersicher“ zu machen und schwupps war die Idee mit der transparenten Klebefolie geboren.
So kann ich die Räppli auf dem Tisch verteilen ohne dass sie weggeweht oder in die Luft geworfen werden oder für einen anderen Schabernack herhalten müssen.
Ich habe ein Stück Klebefolie quadratisch zurecht geschnitten und das Schutzpapier abgezogen. Nun kommt der fummelige Part, das Aufkleben der vielen kleinen Räppi.
Anschliessend kommt eine zweite Folie obendrüber. So hatte ich nun ein Räppli Sandwich und dieses musste nur noch in eine runde Form geschnitten werden. Auch das mit Vorlage in gewünschter Grösse.
So sieht es beinahe aus als würden lose Räppli auf den Tischen liegen. Durch die Transparenz sieht man immer noch die Tischwäsche und es gibt keine Sauerei. Auch wenn jemand mal ein Getränk ausschütten sollte, bleiben die Räppli sicher. Toll oder?
Man könnte sie auch an die Wand oder ans Fenster hängen. Das nehme ich mir vielleicht für das nächste Jahr vor.
Zusätzlich habe ich kleine Plastikschälchen als Teelichter verwendet und diese mit quietschbunten Sand gefüllt. Auch hier darf es bunt sein, also der Sand darf sich gern farblich von den Tischsets unterscheiden.
Luftschlangen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Auf den Tischen sind die Farben wild gemischt. Da darf und soll nichts zusammenpassen und trotzdem tut es das irgendwie.
Am liebsten hätte ich noch ein paar „Zeedel“ an die Wände gehängt, das wäre für die Kundschaft bestimmt auch sehr unterhaltsam gewesen. Das nehme ich mir wohl auch für nächstes Jahr vor, was bedeutet, dass ich dieses Jahr welche sammeln muss.
Und nun wünsche ich euch eine schöne Narrenzeit!
Im März geht es hier weiter mit der Osterdekoration
Eure Nadia
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4 Kommentare
Insel der Stille
Schön bunt, deine Karnevalsdeko, liebe Nadia! Das Konfetti in XXL ist ja lustig. Ich persönlich mag Konfetti sehr, gerade weil es so schön farbig ist. Allerdings kann es auch recht mühsam sein, alles wieder aufzufegen, da sich die kleinen Schnipsel im Nu überall verstecken. Da ist es eine tolle Idee, diese zu laminieren oder in Folie zu verstecken, wie du es getan hast 🙂
Liebe Grüße,
Sabine
Deschdanja
Oh ja, du solltest mal mein Bastelzimmer sehen 🙂 Da liegen jetzt noch Papierschnipsel in allen möglichen Ritzen 🙂 Immerhin kann das in der Tanzschule nicht passieren, da wäre das noch viel mühsamer 🙂 Alles Liebe, Nadia
Mareike
Liebe Nadia,
es ist schön zu sehen, dass diese Deko im raum auch besser wahrgenommen werden kann, da sie nicht nur knallig ist, sondern zusätzlich auch an den Wänden zu tragen kommt. Ich dachte ja, Du hättest das Konfetti laminiert. Das wäre nämlich auch eine shcnelle Variante gewesen, bei der man die Konfetti-Teilchen noch leichter arrangieren kann, da sie nicht sofort festkleben.
LG Mareike
Deschdanja
Lustig, das mit dem Laminieren haben mich auch andere gefragt. Das hat sich aber erübrigt, da ich kein Laminiergerät habe 🙂 Jedenfalls bringt es wirklich viel Farbe und Frohsinn in die Räume und das geniesse ich solange ich die Deko noch stehen lassen kann. Liebe Grüsse und eine schöne Woche 🙂 Nadia